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Pressemitteilung

10.11.2023

Charité bringt Wohl von Patient:innen in Europa voran

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Bilanz der Präsidentschaft der Allianz führender europäischer Universitätskliniken

Symbolische Übergabe der EUHA-Präsidentschaft in Form eines Sitzungshammers. Dr. Björn Zoëga, Direktor des schwedischen Karolinska University Hospital, übernimmt die Leitung der European University Hospital Alliance (EUHA) von Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité.
Gemeinsam Gesundheitsversorgung gestalten: Dr. Björn Zoëga, CEO des schwedischen Karolinska University Hospital, übernimmt den Vorsitz der European University Hospital Alliance (EUHA) von Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité. © Charité | Sabine Gudath

Aufzeigen, wie Menschen schneller Zugang zu neuartigen Therapien erhalten oder wie im Krisenfall ein europaweiter Austausch von Intensivpflegenden möglich werden kann – nur zwei Initiativen, die die Charité – Universitätsmedizin Berlin während ihrer Präsidentschaft der European University Hospital Alliance (EUHA) vorangebracht hat. Die Aktivitäten der Allianz tragen dazu bei, die Gesundheitsversorgung in den europäischen Ländern zukunftssicherer und im Interesse der Patient:innen zu gestalten. Heute hat die Charité in Berlin den Vorsitz der EUHA nach sechs Monaten an der Spitze an das schwedische Karolinska University Hospital weitergegeben.

Die Herausforderungen unserer Zeit liegen in technologischen Fortschritten, völlig neuen medizinischen Möglichkeiten, ihren Kosten und gleichzeitig den alternden Gesellschaften in vielen Ländern Europas. Hinzu kommt die verstärkte Notwendigkeit, auf Auswirkungen von Krisen, Pandemien oder Naturkatastrophen reagieren zu können. Die EUHA vereint exzellente universitäre Partner in Forschung und Krankenversorgung. Sie engagieren sich in strategischen Netzwerken und Arbeitsgruppen für Lösungen zu drängenden Fragen.

In den zurückliegenden Monaten konnte die Charité neue Vorhaben initiieren und andere auf den Weg bringen. Unter ihnen EUCARE, ein Aus- und Weiterbildungsprojekt, das im Krisenfall einen europaweiten Austausch von Intensivpflegenden ermöglichen soll und dabei hilft, diesen zu koordinieren. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird das Projekt starten. Es handelt sich um eine der ersten Initiativen dieser Art im Bereich der Pflege.

Für einen breiten Zugang zu neuen Zell- und Gentherapien

JOIN4ATMP, ein Projekt, das in diesen Tagen die Förderzusage der Europäischen Kommission erhalten hat, soll dabei helfen, in Europa die Entwicklung, und damit die breite Verfügbarkeit, neuartiger Therapien – sogenannte Advanced Therapy Medicinal Products (ATMPs) – zu beschleunigen. ATMPs sind Arzneimittel, die auf Genen, Geweben oder Zellen basieren und daher oft lebende Bestandteile enthalten. So ist es beispielsweise möglich, einem Menschen mit Leukämie weiße Blutkörperchen zu entnehmen und diese im Labor gentechnisch so zu verändern, dass sie – zurück im Körper – die Krebszellen erkennen und zerstören.

Trotz einer hohen Zahl von ATMPs, die sich aktuell in der Entwicklung befinden, sind nur wenige Produkte für den europäischen Markt zugelassen. Das Problem: Herkömmliche regulatorische Auflagen für die Zulassung von Medikamenten lassen sich nicht direkt auf komplexe Gen- und Zelltherapien übertragen. Hier setzt das an der Charité koordinierte Konsortium an und erarbeitet konkrete Empfehlungen. Die Expertise aus Universitätsmedizin und Biotech-Unternehmen zur präklinischen Entwicklung, Herstellung, klinischen Prüfung, Marktzulassung und Vergütung von ATMPs kommt dabei europaweit zusammen. Entstehen konnte das Vorhaben vor dem Hintergrund eines von der EUHA gegründeten virtuellen länderübergreifenden Instituts, dem European Center for Gene and Cellular Cancer Therapies (EUCCAT), dessen Ziel es ist, neue Therapien erschwinglich und für alle Patient:innen verfügbar zu machen.

Karolinska University Hospital löst Präsidentschaft der Charité ab

Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité und scheidender EUHA- Präsident, betont anlässlich der halbjährlichen Mitgliederversammlung der EUHA in Berlin: „Nicht nur in Krisenzeiten wie der Pandemie waren der Zusammenschluss in der EUHA, der schnelle Austausch und die Unterstützung untereinander wertvoll. Auch jetzt, wenn es darum geht, die Gesundheitssysteme neu aufzustellen, können wir voneinander lernen und gemeinsam vieles erreichen. In den vergangenen Monaten haben wir innovative Forschungsprojekte und Projekte mit neuen Weiterbildungsansätzen eingeworben, die dazu beitragen werden, Patientinnen und Patienten in Europa auch zukünftig auf hohem Niveau zu versorgen. Das konnte nur im Schulterschluss mit den ausgezeichneten Partnern der EUHA gelingen.“

Die Charité hat zudem während ihres Vorsitzes den Austausch mit europäischen Akteuren intensiviert. In Gesprächen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, adressierte Prof. Kroemer Kernfragen zur Reform der Gesundheitssysteme und präsentierte auch Lösungsansätze. Um der demografischen Situation in Europa und den einzelnen Ländern gerecht zu werden, sei es notwendig, rechtzeitig Fachkräfte zu gewinnen, doch ebenso müssten auch digitale Anwendungen verstärkt übernehmen, was nicht zwingend von Menschen getan werden muss. Für neue Digitalisierungsansätze, die beispielsweise mehr Prävention und Gesundheitsfürsorge im häuslichen Umfeld ermöglichen, wie auch für Innovationen im biomedizinischen Bereich sind einheitliche Grundlagen und eine Koordination der Strukturen und Systeme auf europäischer Ebene von großer Bedeutung.

Heute hat die Charité den Vorsitz der EUHA an das Karolinska University Hospital übergeben. Um den Aufgaben der Zeit gerecht zu werden und begonnene Prozesse fortzuführen, werden beide Häuser in der nun folgenden Präsidentschaft zusammenarbeiten. Bereits im Oktober hatten die Charité und das führende schwedische Universitätsklinikum in einem Memorandum of Understanding eine engere Kooperation vereinbart.


Über die EUHA
Die European University Hospital Alliance besteht aus zehn führenden europäischen Universitätskliniken mit nachgewiesener Exzellenz in Gesundheitsversorgung, Bildung und Forschung: Aarhus University Hospital, Dänemark; Assistance Publique – Hôpitaux de Paris, Frankreich; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Deutschland; Erasmus MC, Rotterdam, Niederlande; Ospedale San Raffaele, Mailand, Italien; Universitätsklinik Karolinska, Stockholm, Schweden; King’s Health Partners, London, Vereinigtes Königreich; UZ Leuven, Löwen, Belgien; AKH Wien & MedUni Wien, Österreich; Krankenhaus Campus Vall d’Hebron Barcelona, Spanien. Die Institutionen arbeiten zusammen, um die Versorgung von Patient:innen jetzt und in Zukunft zu verbessern. Dabei haben alle Mitglieder eine Kapazität von mehr als 1.000 Krankenbetten, sie sind Exzellenzzentren in der Forschung und nationale Referenzzentren. Sie decken die bestehenden europäischen Referenznetzwerke (ERNs) ab. Das Motto „Leading by Doing“ steht für die Absicht, kompetenter Berater auf europäischer Ebene zu sein und innovative Lösungen für zentrale Herausforderungen im europäischen Gesundheitswesen zu entwickeln.

Links

European University Hospital Alliance (EUHA)
Interview: Prof. Kroemer über die Herausforderungen der europäischen Gesundheitssysteme
EUCCAT
EUHA-Aktivitäten unter Federführung der Charité
Pressemitteilung zum Auftakt der Berliner EUHA-Präsidentschaft vom 16.06.2023
Pressemitteilung zum MoU von Charité, Karolinska Institutet und Karolinska University Hospital

Kontakt

Markus Heggen
Pressesprecher
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400



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